Happy Halloween

Nicht alles ist immer feine Sahne. Davon will ich heute erzählen.

In den letzten Wochen kursierte ein Video durch die sozialen Medien, in welchem eine Frau 10 Stunden durch New York läuft, vor ihr ihr Freund mit einer versteckten Kamera. Sie trägt eine Jeans und einen schwarzen Pullover und wird in dieser Zeit um die 100 Male von Männern jeden alters und mit verschiedener Herkunft angesprochen.“hey Süße!“, „lächel mal!“ viele viele Sprüche und ein Typ geht einfach minutenlang neben ihr her und mustert sie.

Die Diskussionen zum Video hätten kontroverser nicht sein können, von Männern, die sich für das verhalten entschuldigen,über Frauen die nicht verstehen können, wie sich die Dame nicht über die Komplimente freuen kann,bis hin zu aggressiven Beleidigungen und Morddrohungen.

Fest steht, dass sie nicht ungestört laufen konnte, ohne ständig kommentiert zu werden. Welchem Mann geht es so? Und immer waren es Floskeln über ihren Körper.

Warum erzähle ich das?

Gestern waren Mia und ich auf einer Halloween Party, in einem bekannten Touri-schuppen. Gegen zwei hatte ich keine Lust mehr und wollte ein Taxi nach Haus nehmen,kein Problem dachte ich mir, denn vor dem Club stehen davon immer etliche.

So ging ich raus und wurde sofort von mehreren vietnamesischen Männern umringt, die mich aufgebrochenem englisch vollredeten.“Taxi! Taxi!“ „Street,Street?“das waren etwa fünf, die sehr laut waren und ich nur meine Straße mitteilte und einen preis vereinbarte, denn oft sind die Taxometer manipuliert. Dann hielt mir einer die Tür auf und ein weiterer redete mich voll, dass er mitkommen in meinem Taxi…blabla. Dann fing er an mich anzufassen, so richtig unangenehm am Arm. Dann griff er plötzlich nach meiner Brust und ich schlug seine Hand weg und sagte „dont touch me!“ und schloss die Tür. Keiner hat was gesagt, keiner der anderen Männer. Auch nicht der Fahrer. Der stieg in aller Seelenruhe ein, startete den Wagen und fuhr los. Dann ginge weiter und er führt mit seiner Hand durch mein Haare und meinte auch irgendwas, das ich schön wäre. Ich schob seine Hand weg und sagte,er solle das lassen. Ihr könnt euch vorstellen, was das für ein schreckliches Gefühl war,nachts allein auf den dunklen Straßen der Stadt. der Fahrer musste was getrunken haben, denn er führt wirklich gefährlich schnell. Angekommen in meiner Straße führt er alle Fenster hoch und fragte nach Geld. Ich fragte warum die Tür verschlossen sei und deutete ihm zu offenen. Das tat er auch, gab mir falsches Wechselgeld raus und düste davon. So unsicher und allein fühlte ich mich hier noch nie..

Nun ich lerne also nicht mehr allein nachHaus zu fahren. Doch in was für einer Welt leben wir denn, wenn man nicht durch Hanoi, New york, Berlin oder Greifswald gehen kann, als Frau, ohne sich sicher zu fühlen?

Ich wünsche mir, dass alle Mitmenschen, Männer und Frauen, aufmerksamer für solche Situationen sind, einschreiten, was sagen.

Und ich wünsche mir, dass Männer und Frauen gleichberechtigt sind, denn davon sind wir heute noch Lichtjahre entfernt.

dem Club habe ich eine Mail geschrieben und gebeten die Situation zu verbessern.

viele grüße

Judith

2 Gedanken zu „Happy Halloween

  1. Oh man. Ich bin erleichtert,dass nichts schlimmeres passierte. (Wobei das hier schon echt schlimm genug ist)Und wie übel ists,wenn man deswegen erleichtert ist, sollte es doch eben normal sein, als Frau allein heim gehen zu können.

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