Weise Worte

Als Dankeschön an Anke, Judiths Mama, für dieses Gedicht, was wir nicht für uns behalten können weil es so schön ist! Danke!

Die Einladung

Es interessiert mich nicht, wovon Du Deinen Lebensunterhalt bestreitest.
Ich möchte wissen, wonach Du Dich sehnst und ob Du es wagst,
davon zu träumen, Deine Herzenswünsche zu erfüllen.

Es interessiert mich nicht, wie alt Du bist.
Ich möchte wissen, ob Du es riskieren wirst,
 verrückt vor Liebe zu sein, vernarrt in Deine Träume,
in das Abenteuer, lebendig zu sein.

Es interessiert mich nicht, welche Planeten in welcher Konstellation zu Deinem Mond stehen.
Ich möchte wissen, ob Du die Mitte Deines Leids berührt hast,
ob Du durch Verrat, den Du im Leben erfahren hast,
aufgebrochen und offen geworden
oder geschrumpft bist und Dich verschlossen hast vor Angst und weiterem Schmerz.

Ich möchte wissen, ob Du dasitzen kannst mit Schmerz
– meinem oder Deinem eigenen –
 ohne irgendeine Bewegung der Ausflucht,
ohne den Schmerz zu verbergen, ohne ihn verschwinden zu lassen, ohne ihn festzuhalten.

Ich möchte wissen, ob Du mit Freude dasein kannst
– meiner oder Deiner eigenen –
 ob Du mit Wildheit tanzen und zulassen kannst,
 dass Ekstase Dich erfüllt bis in die Fingerspitzen und Zehen hinein,
 ohne jene Vorsicht, in der du dich in acht nimmst,
realistisch bist und dich an die Begrenzung des Menschendaseins erinnerst.

Es interessiert mich nicht, ob die Geschichte, die Du mir erzählst, wahr ist.
Ich möchte wissen, ob Du jemanden enttäuschen kannst, um zu Dir selbst ehrlich zu sein,
 ob Du es erträgst, daß Dir deshalb jemand Vorwürfe macht
und Du trotzdem Deine eigene Seele nicht verrätst.
 Ich möchte wissen, ob Du treu sein kannst und zuverlässig.

Ich möchte wissen, ob Du Schönheit sehen kannst, auch dann, wenn es nicht jeden Tag schön ist
und ob Du in Deinem Leben einen göttlichen Funken spürst. 
Ich möchte wissen, ob Du mit Mißerfolg leben kannst
 – mit Deinem und meinem –
 und immer noch am Ufer eines Sees stehen und “Ja“ zum Vollmond rufen kannst.

Es interessiert mich nicht, wo Du lebst oder wieviel Geld Du hast.
Ich möchte wissen, ob Du nach einer kummervollen Nacht voller Verzweiflung aufstehen kannst
–ausgelaugt und mit Schmerzen –
und trotzdem tust, was getan werden muß für Deine Kinder oder andere Menschen.

Es interessiert mich nicht, welche Schulausbildung Du hast oder wo und bei wem Du studiert hast.
Ich möchte wissen, ob Du mit mir in der Mitte des Feuers stehen und nicht zurückschrecken wirst.
Ich möchte wissen, was Dich von innen aufrecht erhält, wenn alles andere wegfällt.

Ich möchte wissen, ob Du mit Dir selbst alleine sein kannst
und ob Du wirklich die Leute magst, mit denen Du Dich in Zeiten der Leere umgibst.

Oriah Mountain Dreamer
(im Mai 1994, http://www.oriahmountaindreamer.com)
Aus dem Amerikanischen übersetzt von Jena Ilka Frey

Und noch ein paar Bilder

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„Was ist ein Kuss?“ Ein Vortrag aus unserem Seminar „Interkulturelle Kommunikation“. Man kann sich nicht vorstellen, wie witzig das war! 5 verklemmte Jungs, die über das Thema Küssen im Vergleich von Dtl. und Vietnam reden. Interessant war ihre Annahme, dass nur traditionelle Vietnamesinnen keinen anderen Mann mehr küssen, sobald sie verheiratet sind.. Sie wollten uns einfach nicht glauben, dass das bei uns genauso ist. Ihre Antwort: „Nein! Ihr küsst auch noch andere Männer dann.“ Wir konnten sie dann doch noch überzeugen, aber interessant wäre gewesen, wie sie darauf kamen.. hahaha

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Die etwas andere Berichterstattung zu „Dingen auf Rädern“. Mütter fahren mit ihren kleinen Knirpsen quer durch die Stadt! Das orangefarbene Ding ist ein Gürtel, der das Kind und die Mutter aneinanderschnürt. Ich seh trotzdem ganz ängstlich aus, wenn ich das sehe, wenn sie doch hinfallen sollten, was bringt dann dieser Gürtel?

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Wir machen fleißig Musik, wenn auch Mia mehr mit meiner Ukulele übt als ich selber.. hahaha, mal ich sie an.. 🙂

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Lecker – Lecker

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Tofu, Reis, Zucchini, Kartoffeln und Möhren mit Brühe – Noch Leckerer!

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Ein Nepali in Vietnam und seine Freundin saß neben mir und erzählte mir, sie Vietnamesin, dass sie sich in Hamburg kennengelernt haben – wie klein die Welt doch ist! Und mit Mundtrompete versüßte er unseren Abend ❤

 Eure Melli

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